Martin Kempe

Helle Hammerschläge schallen hinaus auf die Bahnhofstraße. Wer ihnen folgt, wähnt sich plötzlich in einer anderen Zeit. Im Mostmaierhof zwischen den alten Backsteingebäuden der ehemaligen Hausacher Kellerei steht Martin Kempe neben der Esse am Amboss und schlägt zielsicher mit dem Hammer auf das glühende Ende einer Eisenstange. Faszinierend, wie leicht das aussieht – wie immer, wenn jemand ein Handwerk aus dem Effeff beherrscht.
Martin Kempe hat 1994 bis 1996 in der Kunstschmiede Erich Holzer in Waldkirch gelernt.
»Kreativ sein zu dürfen, mit den Händen etwas arbeiten, das war die Triebfeder«, antwortet Martin Kempe auf die Frage, warum er gerade Schmied werden wollte.  Mit seinem Gesellenstück wurde er  zweiter Landesmeister, und nach den Gesellenjahren legte er im Jahr 2000 seine Meisterprüfung in Göppingen ab.
Drei Tage in der Woche ist er in einem Betrieb der Metallgestaltung fest angestellt, donnerstags und freitags arbeitet er im Mostmaierhof auf eigene Rechnung.
Inzwischen hat er sich dort seine Schmiede eingerichtet mit Esse, Amboss, schweren Bohrmaschinen und allem, was er für seine Handwerkskunst so braucht:
»Das ganze Flair hier gefällt mir, auch das Miteinander mit den Leuten, die man hier so trifft!«